Nachdem die 2. Männermannschaft der SG LVB Leipzig in der Vorsaison 2023/24 etwas um den Klassenerhalt zittern musste, gab es in Planung zur Saison 2024/25 einige Umstellungen im Team. Gabor Knappe wurde nach langjähriger Tätigkeit im Verein (ein ganz großes Dankeschön nochmal dafür!) gebührend aus dem Verein verabschiedet und einige Spieler wandten sich ebenfalls neue Aufgaben zu,
Mit Tony Seefeld wurde ein neuer Trainer, welcher zuvor bereits fünf Jahre im Jugendbereich des Vereins tätig war, installiert, welcher zusammen mit Christian Reinicke die Mannschaft neu ausrichten sollte. Neben einigen gestandenen LVB-Spielern wurde der Kader mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs stark verjüngt. In der Vorbereitung stand somit erstmal im Vordergrund, sich als Team zu finden und erste Grundlagen zu schaffen für die kommende Saison zu schaffen. Neben zahlreichen Halleneinheiten standen auch gemeinsame Team-Events wie Crossfit, Beach-Handball und eine gemeinsame Einheit mit anschließenden Grillen beim SV Blau-Rot Coswig auf dem Plan. Weiterhin konnten erste Abläufe in Testspielen gegen USV Halle II, die 1. Männermannschaft und beim Turnier in Zwönitz angebahnt werden. Auch wenn die Ergebnisse bis dahin noch nicht so positiv waren, stimmten die Bereitschaft und die gute Stimmung innerhalb der Mannschaft durchaus positiv.
Der Saisonstart fiel dann am 25.08.25, Auswärtsspiel, beim bis dato geltenden Top-Favoriten von Plauen-Oberlosa II. Doch die Straßenbahner-Jungs spielten absolut frei auf, boten den Spitzenstädter von Beginn an die Stirn und feierten einen für alle absolut unerwarteten Auswärtserfolg und bescherten den Plauenern die einzige Heim-Niederlage in der ganzen Saison. Dieses Spiel gab definitiv Aufschwung, was sich in den folgenden Wochen zeigte. Es folgten zwei deutliche Heimsiege in den Leipziger-Derbys gegen Mölkau (37:24) und Rückmarsdorf (31:26) ehe man am 4. Spieltag gegen die DHfK III den ersten Punkt ließ. Hier zeigte man aber gerade in der Schlussphase Kampfgeist und sicherte sich diesen einen sicheren Punkt. Am 5. Spieltag kam es dann zum Spitzenspiel gegen Delitzsch II (beide Teams waren bis dahin ungeschlagen). Doch Delitzsch untermauerte in der Telemannstraße ihre Aufstiegsambition und entführte die zwei Punkt. Es folgten zwei weitere souveräne Siege gegen Glauchau/Meerane II (auswärts) und zu Hause gegen den HC Fraureuth. Nach einem starken Auftritt bei Union Chemnitz (26:24 Niederlage) folgte jedoch ein Abwärtsstrudel für die SG LVB II und es wurden alle restlichen Spiele der Hinrunde (Zwönitz, Döbeln und Freiberg) zum Teil sehr deutlich verloren. Hier fehlte es teilweise an der nötigen Trainingsbereitschaft und gerade in Spiel-Phasen, in denen es nicht lief, ging der Kopf bei allen zu schnell nach unten.
Auch der Rückrundenauftakt ging in die Hose. Plauen/Oberlosa II revanchierte sich mit einer deutlichen Niederlage für die LVB-Jungs. Dann folgten zwei wichtige Auswärtsspiele in Mölkau und Rückmarsdorf. Beide spielen waren hitzig und von viel Kampf geprägt. Doch die jungen Straßenbahner blieben cool und konnten beide Spiele gewinnen, was durchaus wichtig für den weiteren Saisonverlauf war. Nach der Heimniederlage gegen DHfK III kam das Team in Delitzsch völlig unter die Räder und erwischte einen rabenschwarzen Tag, was nochmal vom schlechtem Heimauftritt gegen das abstiegsgefährdete Glauchau/Meerane II getoppt wurde. Die anschließende Winterpause wurde jedoch gut genutzt, der Kopf wurde wieder frei und die vergangenen Spiele wurden ausreichend analysiert. Die zeigte sich anschließend im Auswärtsspiel gegen Fraureuth, was man deutlich für sich entschied. Im Folgespiel ging es zu Hause gegen Union Chemnitz ran. Die Chemnitzer kamen mit einem sehr souveränen Saisonverlauf nach Leipzig und zeigten dies vor allem in der Schlussviertelstunde, was eine weitere Niederlage für die 2. Männermannschaft brachte. Im vorletzten Auswärtsspiel ging es zur HSG Neudorf/Döbeln, mit denen man noch aus dem Hinspiel eine Rechnung offen hatte. Nach einer überzeugenden ersten Halbzeit, zeigte sich in Halbzeit 2 wieder der größte Schwachpunkt in dieser Saison. Nach 2, 3, 4 Fehlern gingen bei allen Spielern die Köpfe wieder schnell nach unten und anstatt sich auf die eigenen Stärken zu besinnen, ging die Abwärtsspirale immer weiter und man verlor sehr deutlich. Das es deutlich besser geht, zeigten die LVB-Jungs dann nochmal im letzten Heimspiel gegen den Zwönitzer HSV. Gegen den Aufsteiger in die Sachsenliga war es eine geschlossene Mannschaftsleistung, die endlich den langersehnten Heimsieg brachte und die Köpfe wieder nach oben gehen ließ. Im letzten Spiel der Saison ging es für die Jungstraßenbahner dann zur HSG Freiberg II. In einer abwechslungsreichen Partie verlor man kurz vor der Halbzeit erneut den Faden und brachte sich somit unnötig in Rückstand. Eine Umstellung in Halbzeit 2 und viel Mut brachte kurz vor Schluss nochmal die Wendung. Leider blieb die Belohnung aus, da die erfahrenen Freiberger am Ende abgezockter agierten.
Fazit: Mit dem am Ende feststehenden 8. Platz in der Verbandsliga West hatten die Jung-Straßenbahner zu keiner Zeit irgendetwas mit dem Abstieg zu tun. Licht und Schatten wechselten sich jedoch regelmäßig in dieser Spielzeit ab, wodurch bis auf einen optimalen Saisonstart nicht wirklich die Konstanz im ganzen Saisonverlauf gefunden wurde (vor allem in Heimspielen!). Das die Mannschaft unheimlich viel Potenzial hat, zeigen die beiden Siege gegen die diesjährigen Aufsteiger aus Plauen und Zwönitz. Es wurde geschafft, viele Jugendspieler, die ihr erstes Männer-Jahr bestritten, erfolgreich in die Mannschaft zu integrieren. Mit einem durchschnittlichen Alter von 21 Jahren war man teilweise deutlich jünger als die Gegner. Für den weiteren Lernprozess muss jeder einzelne Spieler lernen, in Stress-/Krisensituationen kühlen Kopf zu bewahren, bessere Lösungen zu finden und als Team zusammen zu stehen (was abseits der Platte hervorragend klappt!). Dazu zählt auch eine konstante Trainingsbeteiligung über den kompletten Saisonverlauf. Die Marschroute wird auch im kommenden Jahr weiterhin bleiben, das jungen Spielern aus dem eigenen LVB-Nachwuchs die ersten und nächsten Schritte im Männer-Handball ermöglicht werden.