Die Sporthalle Telemannstraße wurde kurzfristig geschlossen – ohne Alternativen, ohne Übergangslösung.
Über 300 Vereinsmitglieder, davon 80 Kinder und 42 Jugendliche, stehen plötzlich ohne Trainingsort da.
Wir sagen: So geht das nicht.
Unsere Halle ist mehr als ein Ort für Handball – sie ist Zuhause, Gemeinschaft, Verantwortung.
Wir stehen bereit, selbst Verantwortung zu übernehmen:
Ob Aufschließen, Abschließen, Ordnung halten – wir machen das.
Aber gebt uns die Chance!
SG LVB Handball ist Talentstützpunkt, Herzensprojekt und soziale Heimat.
Schließt uns nicht aus – redet mit uns, arbeitet mit uns.
Offener Brief zur Schließung der Sporthalle Telemannstraße
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Verantwortliche in Politik und Verwaltung,
mit großem Bedauern und wachsender Besorgnis haben wir von der kurzfristigen Schließung der Sporthalle Telemannstraße für den Vereinssport erfahren. Diese Maßnahme betrifft nicht nur den Trainingsbetrieb von sechs Kinder- und Jugendteams sowie fünf Erwachsenenteams der SG LVB Handball unmittelbar (302 Vereinsmitglieder, insgesamt 14 Trainingseinheiten pro Woche) – sie trifft mitten ins Herz unseres Vereinslebens und unserer gesellschaftlichen Verantwortung.
Dass uns die Trainingsstätte von heute auf morgen entzogen wird, ohne realistische Alternativen oder Übergangslösungen, ist für uns nicht akzeptabel und das nehmen wir auch nicht so hin. Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen und unseren Teil der Lösung beizutragen: Wenn es an Personal zur Schließung und Sicherung der Halle fehlt, bieten wir an, diese Aufgabe selbstständig zu übernehmen. Wir garantieren, die Halle in einem ordnungsgemäßen und aufgeräumten Zustand zu hinterlassen.
Wir wissen, dass das Amt für Sport mit hohem Engagement und großem Einsatz daran arbeitet, den Leipziger Sportvereinen gerecht zu werden und allen Sportlerinnen und Sportlern den Trainingsbetrieb zu ermöglichen. Für diese Bemühungen sind wir ausdrücklich dankbar.
Wir haben auch absolutes Verständnis für die angespannte Personalsituation im Amt für Gebäudemanagement und die Notwendigkeit, der Fürsorgepflicht der Mitarbeitenden gegenüber nachzukommen und Haushaltsmittel verantwortungsvoll einzusetzen. Wir sind hier auch bereit zu entlasten, bieten jedwede Hilfeleistung an. Wir haben bereits in den letzten 8 Wochen Verantwortung übernommen, da unser Hallenwart leider längerfristig erkrankt ist. Wir können alle Tätigkeiten in der Halle stemmen, wir können sie nur leider nicht zu- oder aufschließen. Wenn Sie uns hier Vertrauen schenken würden, wären wir sehr dankbar.
Letztlich kann es doch nicht sein, dass die Konsequenzen solcher Entscheidungen auf dem Rücken von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ausgetragen werden, die sich Woche für Woche engagieren - ehrenamtlich, sportlich und sozial, die ihre Freizeit dem Sport, der Gemeinschaft und ihrer Gesundheit widmen.
Für unsere über 80 Kinder, 42 Jugendlichen und 180 Erwachsenen ist unser Verein weit mehr als nur Sport - er ist eine zweite Heimat. Hier erleben vor allem Kinder und Jugendliche Halt, Gemeinschaft, Respekt, Fairness und persönliche Entwicklung – sportlich wie menschlich. Erwachsene finden bei uns einen wichtigen Ausgleich zum Berufsalltag, soziale Kontakte und gesundheitsfördernde Bewegung. Dieses Engagement ist nicht beliebig verschiebbar – es ist gelebte Verantwortung.
Unsere ausgezeichnete Kinder- und Jugendarbeit ist anerkannt: Wir sind offizieller Talentstützpunkt und fördern den Nachwuchs gezielt und mit großem Erfolg. In der aktuellen Saison konnten wir drei erste Plätze, einen zweiten und einen dritten Platz mit unseren Nachwuchsteams erringen – ein Beleg für die Qualität und Nachhaltigkeit unserer Arbeit. Zahlreiche Teams treten in der höchsten sächsischen Spielklasse an. Unsere E-Jugend und D-Jugend stehen mitten in der Vorbereitung auf die Bestenermittlung des HV Sachsen bzw. zur Qualifikation für die Regionalliga in der kommenden Spielzeit.
Wir fordern daher mit Nachdruck: Lassen Sie uns nicht im Stich. Finden Sie gemeinsam mit uns eine tragfähige Lösung.
Die dauerhafte oder auch nur temporäre Stilllegung der Halle darf nicht zur Normalität werden. Der gesellschaftliche Wert des Breitensports – gerade in einer wachsenden Stadt – ist immens. Jede Kürzung trifft die Falschen: unsere Kinder, unsere Jugend, unsere Ehrenamtlichen. Die langfristigen gesellschaftlichen Kosten, die durch den Verlust von Bewegung, sozialer Teilhabe und ehrenamtlichem Engagement entstehen, übersteigen jede kurzfristige Einsparung um ein Vielfaches.
Breitensport braucht Räume. Räume, die wir gemeinsam pflegen, nutzen und schützen wollen. Bitte handeln Sie jetzt – im Sinne unserer Kinder, im Sinne unserer Stadt und im Sinne eines lebendigen Miteinanders. Lassen Sie nicht zu, dass Engagement, Sportgeist und Gemeinschaft vor verschlossenen Türen stehen.
Mit sportlichen Grüßen
SG LVB Abteilung Handball