Am zweiten Advent trafen in der Sportoberschule Leipzig mit den Straßenbahnern der SG LVB II und dem HC Fraureuth zwei formstarke Teams aufeinander. Die Juniormannschaft wollte ihre Siegesserie auf neun Spiele ausbauen, die Hinrunde erfolgreich abschließen und mit einem positiven Gefühl in die Weihnachtspause gehen. Nach drei Siegen in der vergangenen Saison gegen Fraureuth und angesichts der nur dünn besetzten Bank der Gäste sah sich LVB II auch als Favorit in eigener Halle. Cheftrainer Tony Seefeld warnte jedoch davor, den HC Fraureuth zu unterschätzen – schließlich hatten die Gäste im Landskron-Pokal bereits einen Sachsenligisten bezwungen. Besonders eine kompakte Abwehr und ein konsequentes Tempospiel sollten dafür sorgen, dass die Punkte in Leipzig bleiben.
Doch die Gastgeber fanden von Beginn an kaum ins Spiel. In der Abwehr fehlte der Zugriff, im Positionsangriff blieben die gewohnten Abläufe aus, sodass nur selten echte Torgefahr entstand. Früh gerieten die Straßenbahner ins Hintertreffen, und beim Stand von 1:5 sah sich Trainer Seefeld gezwungen, eine erste Auszeit zu nehmen, um seine Mannschaft neu zu justieren. Die kurze Ansprache schien zunächst Wirkung zu zeigen: LVB verkürzte auf 4:5. Doch anschließend schlichen sich erneut Fehler ein. Vorne haperte es im Abschluss, hinten gewährten die Leipziger dem HC Fraureuth weiterhin zu viele einfache Würfe aus dem Rückraum. Die Gäste nutzten die insgesamt schwache erste Hälfte der Hausherren konsequent aus und bauten ihren Vorsprung zur Pause auf 12:19 aus.
In der Kabine war sich die Leipziger Mannschaft einig: Mit der bisherigen Leistung würde sich der Erfolgslauf nicht fortsetzen lassen. Entschlossen nahm man sich vor, in der Defensive deutlich aktiver auf die Rückraumschützen herauszutreten und das Tempospiel konsequenter zu forcieren. Die zweite Halbzeit sollte die enttäuschende erste korrigieren und das Spiel noch drehen.
Doch die Umsetzung gelang nur teilweise. Zwar fanden die Leipziger im Angriff – insbesondere durch Durchbrüche über die halblinke Position – mehr Lösungen als zuvor, und auch in der Abwehr konnten vermehrt Bälle gewonnen werden. Doch die hart erarbeiteten Ballgewinne wurden im Gegenstoß zu oft leichtfertig vergeben – durch überhastete
Entscheidungen oder unpräzise Abschlüsse. So lief LVB II dem Rückstand aus der ersten Hälfte konstant hinterher. Es gelang nicht, den Abstand entscheidend zu verkürzen. Die spielerisch bessere zweite Halbzeit reichte letztlich nicht aus, um die schwache Anfangsphase auszugleichen. So endete der Siegeszug der SG LVB II am zweiten Advent mit einer 33:35-Niederlage in eigener Halle.
Das Juniorteam beendet die Hinrunde somit trotz der schmerzhaften Niederlage auf einem zufriedenstellenden fünften Platz. Dennoch wiegen die verlorenen Spiele gegen Döbeln und Fraureuth schwer, denn ohne diese Ausrutscher wäre sogar die Tabellenspitze in Reichweite gewesen. Für die Rückrunde gilt es nun, die positive Energie aus der beeindruckenden Siegesserie sowie dem Überraschungserfolg gegen Spitzenreiter Delitzsch mitzunehmen. Entscheidend wird sein, in jedem Spiel mit der nötigen Konsequenz und Entschlossenheit aufzutreten, um wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden.







