Mit viel Dampf starteten die Straßenbahner am Samstagabend in Freiberg in den dritten Spieltag. Trotz ungewohnter Besetzung – gleich mehrere Stammkräfte fehlten, sodass das Team so in dieser Konstellation noch nie zusammengespielt hatte – waren die Straßenbahner von Beginn an hellwach. Vor allem die Abwehr arbeitete in den ersten Minuten wie ein gut eingespieltes Schienennetz: kompakt, aggressiv und immer wieder mit schnellen Händen im Passweg. Dazu kam eine konsequente Chancenverwertung im Angriff, sodass die Leipziger früh in Führung gehen konnten und diese bis hin zu einem 5-Tore Vorsprung auch souverän ausbauten.
Mit zunehmender Spieldauer kam jedoch Sand ins Getriebe. Während die Hausherren langsam ihren Rhythmus fanden, ließ die Genauigkeit bei den Gästen nach. Technische Fehler und zu wenig Spielfluss führten dazu, dass der klare Vorsprung dahin schmolz. Dennoch blieb die Gäste konzentriert genug, um sich knapp in die Kabine zu retten – 14:15 zur Pause war auswärts trotz Leistungsabfall gegen Ende der ersten Halbzeit ein Erfolg.
Im zweiten Durchgang entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die Straßenbahner hielten lange mit, hatten aber große Probleme, ihre Chancen zu verwerten. Viele technische Fehler und ungenutzte freie Würfe machten sich bitter bemerkbar. Während Freiberg immer sicherer agierte und die Fehler der Gäste konsequent bestrafte, fehlte am Ende vor allem die nötige Konsequenz im Abschluss und das Quäntchen Glück, um das Spiel noch enger zu gestalten. So wuchs der Rückstand Tor um Tor an, bis die Partie endgültig in Richtung der Hausherren kippte.
Am Ende leuchtete ein 31:25 auf der Anzeigetafel, das deutlicher klingt, als es über weite Strecken war. Mit stabiler Abwehrarbeit und einer starken Anfangsphase zeigte die zweite Mannschafft der SG LVB, welches Potenzial in ihr steckt. Um dieses auf die komplette Spielzeit zu übertragen, braucht es mehr Ruhe im Spielaufbau, bessere Chancenverwertung – und ein Stück weit mehr Routine im Zusammenspiel. Dann dürfte der nächste Halt wieder erfolgreicher verlaufen.
Für die SG LVB Leipzig II spielten: Schädlich, Misiewicz (beide Tor); Weber (2), Rudorf (3/1), Stock, Kretschmer (1), Garte, Eschke (1), Woischnik (2), Ellmann (4), Flechsig (12/5), Merkel