Ohne große Erwartungen traten wir am Sonntag den Weg zur Halle mit dem wohl schönsten Ausblick der Sachsenliga an. Denn nach einer schlechten Trainingswoche und einem urlaubs- und krankheitsbedingt ausgedünntem Kader hatte kaum jemand Hoffnungen auf zwei Punkte gegen die Absteiger aus der Mitteldeutschen Liga.
Die Marschroute war aber dennoch klar: Den Start ausnahmsweise nicht verschlafen, sondern zehn Minuten lang alles reinwerfen, was in uns steckt und dann weitersehen. Und wohl zur großen Überraschung von Trainer Remane funktionierte dies sogar sehr gut. Angeführt von einem aufopferungsvoll arbeitenden Innenblock um Martin Schnitzer und Tom Krause schafften wir es die Gastgeber zu schwierigen Würfen zu zwingen und aus den resultierenden Fehlwürfen ins Tempospiel zu gehen. Zudem konnte Igor Ziegler Ruiz insbesondere in den Anfangsminuten mit seinem patentierten eins gegen eins dem Spiel seinen Stempel aufdrücken, indem er gleich drei der ersten vier Tore erzielte.
Aue konnte sich von dem Schock des frühen Rückstandes augenscheinlich nicht erholen, hatte dann auch zugegebenermaßen ein wenig Wurfpech, sodass unsere Führung kontinuierlich anwuchs. Besonders schön auch deswegen, da schon in der ersten Halbzeit fast alle Spieler zu Spielanteilen kamen, der Spielfluss dadurch aber keinen Abbruch nahm, sondern jeder einzelne seine Stärken gewinnbringend einbringen konnte. Beispielhaft dafür ist der Beginn der zweiten Hälfte, als Aue, wie von uns schon erwartet, auf eine 4+2 Deckung wechselte und Max Kiethe mit seiner Kombination aus eins gegen eins Stärke und überlegten Wurfverhalten von Außen nicht mal 2 Minuten brauchte, um 4 seiner insgesamt 7 Tore zu erzielen. Aue schien damit endgültig der Zahn gezogen zu sein. Sie probierten munter weiter und zeigten in einigen Szenen auch ihre überragende individuelle Klasse, schafften es im Zusammenspiel aber nicht mehr das Spiel eng zu gestalten. Schlussendlich zeigte die Anzeigetafel mit 28:42 einen deutlichen, aber auch verdienten Auswärtserfolg an.
Diese Leistung gilt es dann nächsten Sonntag um 18 Uhr in der Sportoberschule gegen Koweg Görlitz zu bestätigen, was sicherlich nicht einfach wird, stehen Coach Remane dann sogar noch weniger Spieler zur Verfügung.
Im Kader: Michael „Michel“ Heidecker (7 Tore, 0/1 7-Meter), Maximilian „Kiethe“ Kiethe (auch 7), Martin Schnitzer (6), Hannes Zerrenner (5, 1/1), Igor Ziegler Ruiz, Fritz Rothe (beide 4), Benedikt „Bene“ Lange, Tom Krause (beide 3), Vincent Rein (2), Toni „Patzer“ Pfeiffer (1), Danilo Rieger, Robin Deuring (TW), Alex Kunze (TW, 31% gehaltene Bälle)
Stefan Remane (Trainer), Sandro Zähle (Tortwarttrainer)