Die Reserve des LVB startete am letzten Sonntag im August mit einer Auswärtsniederlage in Döbeln. Nach einer schweißtreibenden Vorbereitung mit starken Auftritten in den Testspielen waren die Straßenbahner heiß darauf, vor einer tollen Kulisse in der Stadthalle Döbeln in die Saison zu starten.
Der von Schaffner Tony Seefeld vorgegebene Fahrplan war klar: Nach den beiden Niederlagen im Vorjahr (27:37 und 26:41) sollte Wiedergutmachung her. Doch dazu kam es nicht. Ohne die nötige Konsequenz im Angriff und in der Abwehr lief man von Beginn an hinterher – nach 4:26 Minuten stand es schon 0:3. Der schnelle Ausgleich zum 3:3 (5:43 Min.) war der einzige Beweis des geforderten Tempospiels, mit dem man die eher behäbigen Döbelner hätte unter Druck setzen können. Stattdessen belohnten sich die Gastgeber für ihr zähes, geduldiges Spiel – auch weil wir zu viele Dinger einfach verballerten. Beim 5:10 (14:01 Min.) war man schon wieder auf Abstand. In dieser Phase wurden zu viele Fahrkarten durchs Zentrum verteilt, während die Offensive auf die 5:1-Abwehr der Döbelner zu zahm reagierte.
Kampfeslustig gaben die Seefeld-Jungs trotzdem nicht auf. Ein athletisch wertvoller Treffer von Jakob Stock brachte den erneuten Ausgleich zum 13:13 (22:04 Min.). Doch der Handballgott hatte an diesem Tag kein weißes Trikot übergestreift – Abpraller und zweite Bälle fielen nicht zu uns, und knifflige Entscheidungen wurden eher gegen uns gepfiffen. Sinnbildlich: ein glückliches Kreisanspiel der Döbelner samt 2-Minuten-Strafe gegen uns direkt zum Halbzeitpfiff. Pausenstand: 14:16. Auch in Hälfte zwei lief man dem Rückstand weiter hinterher. Vor der Linie glänzte Routinier Florin Träger (9/9 vom Punkt), und auf der Linie hielt Enrico Janus die Mannschaft mit starken Paraden im Spiel. Doch das fehlende Tempospiel und die nach wie vor mangelnde Effizienz im Angriff reichten nicht, um den Bock noch umzustoßen. Beim 20:24 (45:50 Min.) war der Zug schon fast abgefahren. Die Abwehr zeigte phasenweise wirklich starke Szenen, wurde aber nicht belohnt, da die Döbelner ihre langen Angriffe am Ende doch irgendwie erfolgreich abschlossen. Schlussendlich gab es kein echtes Aufbäumen der Straßenbahner mehr, und das ruppige Spiel mit insgesamt 15 Siebenmetern nahm seinen Lauf. Am Ende setzte sich Döbeln mit vier Toren Vorsprung durch und entschied damit das Hinspiel für sich: 31:27
Ähnliche Töne wurden beim Kabinengeflüster mit Kurt Bach eingefangen: Transkript: Frage: Wie siehst du das Spiel? Antwort: Wir hatten einfach ’ne schlechte Torauswertung, kacke geworfen – so einfach ist das. In der Abwehr… der Kreis, wie oft der da hinten rumgehuscht ist – so ein geiles G….., das ist unglaublich. (Gemeint war Weber, Anm. der Redaktion.) Frage: Gab’s denn irgendwas, das dir gefallen hat – außer dem G…..? Antwort: Nee, eigentlich nicht. Vielleicht Florins Siebenmeter und die Härte, das hat mir gefallen. Aber sonst… wir waren einfach nicht wach genug. Am Ende stand eine verdiente, wenn auch unnötige Niederlage vor einem starken Döbelner Publikum. Positiv bleibt: Trotz allem war sichtbar, welches Potenzial in der Truppe steckt. Ergebnis und Leistung passten diesmal zwar nicht, aber die Richtung stimmt. Jetzt heißt es: Kopf hoch, weiterarbeiten und die Weichen für eine erfolgreiche Saison stellen! Wir freuen uns auf alle, die uns dabei begleiten und unterstützen. Nächsten Sonnabend geht’s in der Sportoberschule um 16:00 Uhr gegen Weißenborn weiter.
Für die SG LVB Leipzig II spielten: Janus, Schädlich (beide Tor); Weber (2), Mühlbach, Kretschmer (1), Mielke, Garte (3), Träger (9/9), Rudolf, Kirst (2), Eschke (2), Haupt (1), Schade (2), Stock (2), Ellmann (3)