Nach der bitteren Niederlage gegen Tabellenführer NHV Concordia Delitzsch II in der heimischen Halle reiste die zweite Herrenmannschaft nun hochmotiviert in die Karl-Heinz-Freiberger-Sporthalle nach Meerane, um sich dort beim Tabellenelften nun nach guten Trainingseinheiten in der vergangenen Woche mit zwei Punkten zu belohnen. Dies gestaltete sich allerdings deutlich schwieriger als erwartet.
Vor Spielstart verdeutlichte Trainer Tony Seefeld noch einmal, dass es sich in Meerane um einen Pflichtsieg handele und gab vor, über 60 Minuten mit hohem Tempo ein klares Ergebnis zu erzielen. Die motivierten Straßenbahner starteten allerdings mit erheblichen Problemen in die erste Halbzeit. Trotz zweier Zeitstrafen für den Gegner in der dritten und vierten Minute schaffte es die Startsieben nicht, die doppelte Überzahl zu nutzen und erzielte in den ersten 9 Minuten, ebenso wie die Meeraner, lediglich zwei Tore. So war die erste Viertelstunde geprägt von zahlreichen Fehlwürfen, Fehlpässen und unnötigen technischen Fehlern bei einem für die LVBler untypisch langsamen und statischen Spiel. Trotz guter Abwehrarbeit konnten gewonnene Bälle im Gegenstoß nicht verwertet werden. Entsprechend sah sich der Coach gezwungen, in der 16. Minute bei einem Spielstand von 6:3 für die Gastgeber die erste Auszeit zu nehmen. Tony Seefeld verdeutlichte, dass das bisher aufgespielte Niveau bei weitem nicht dem Können der Leipziger entspräche, beschwor seine Mannschaft aufzuwachen und führte einige Personalwechsel im Rückraum durch. Dennoch schafften es die Straßenbahner trotz eines gehaltenen Siebenmeters durch den LVB-Keeper Ferry Misiewicz nicht, den Spielstand zu verkürzen und beendeten so mit drei Toren Rückstand bei einem Ergebnis von 10:7 für die Meeraner die erste Halbzeit.
In der Pause appellierte Trainer Tony Seefeld erneut an seine Mannschaft, jetzt den Kopf einzuschalten und mit gewohntem Tempo aufzuspielen, um sich unter anderem für die guten Trainingseinheiten nach dem harten Kampf gegen die Delitzscher am vergangenen Wochenende und dem vorherigen Unentschieden gegen die dritte Mannschaft der DHfK endlich wieder mit zwei Punkten zu belohnen. Die Ansprache des Coachs trug Früchte und so berappelten sich die Straßenbahner und starteten deutlich besser in die zweite Hälfte. Fabian Rudolf verkürzte nach Anwurf für die LVBler auf 10:8 und auch von einem Gegentreffer des Gastgebers ließ man sich nicht aus der Ruhe bringen, sodass eine Serie von drei weiteren Toren durch Linksaußen Ruprecht Karp, A-Jugendlichen Phil Ellmann und Linkshänder Florin Träger in der 34. Minute endlich den Ausgleich brachte. Der Knoten schien nun geplatzt und so erzielte Ruprecht Karp in der 37. Minute den Führungstreffer für die Leipziger, die für den Rest des Spiels nun die Kontrolle behalten sollten. Trotz Auszeit der Gastgeber, schafften diese es nicht, erneut auszugleichen und die Leipziger konnten die Führung durch weiterhin gute Abwehrarbeit und einen nun sichtlich dynamischeren Angriff weiter ausbauen. In der 46. Minute wanderte dann auch noch der Meeraner Markus Elschker nach dritter Zweiminutenstrafe vom Platz, woraufhin LVBler Max Schomaker die Überzahl nutzen konnte und die Führung auf 20:17 für die Straßenbahner erhöhte. Allerdings folgten zwei Siebenmeter für den Gastgeber, der durch den sechsfachen Torschützen Jonas Rülke um zwei Punkte verkürzen konnte. Die Leipziger ließen sich jedoch nicht mehr aus dem Konzept bringen und festigten ihren Sieg nach einer Auszeit in der 54. Minute mit einer Serie von fünf schnellen Toren und einem Endstand von 27:21 für die SG LVB II.
So konnten die Straßenbahner trotz sehr holpriger erster Halbzeit, geprägt von vergebenen Abschlüssen und technischen Fehlern, in der man deutlich unter seinem gewohnten Niveau blieb, doch noch zu ihrer üblichen Dynamik finden und mit zwei verdienten Punkten bei einem Endstand von 27:21 nach Leipzig zurückkehren, um sich erhobenen Hauptes in die kurze Herbstpause zu verabschieden. Fans und Mannschaft können sich dann am 19.10. auf das Pokalspiel gegen den Sportclub Riesa in der heimischen Halle in der Telemannstraße freuen.
Für die SG LVB II spielten: Misiewicz, Träger (7), Ellmann (7), Karp (4), Rudolf (4), Schomaker (2), Kirst (2), Göpfert (1), Haupt, Mühlbach, Kretschmer, Schulz, Eschke