Am letzten Wochenende kam es, in der heimischen Sportoberschule, vor gefühlten 350 Zuschauer, zwischen unsere SG LVB und dem LHV Hoyerswerda zum Spitzenspiel in der Sachsenliga. Die Vorzeichen auf ein spannendes und enges Spiel, Zweiter gegen Dritter der Liga, waren mehr als gegeben. Für die Einstellung und Motivation unserer Straßenbahner musste Coach Remane eigentlich nicht viel sagen, denn das Hinspiel in der Lausitz wurde noch ausgeglichen gestaltet, mit viel Luft nach oben. So wollte man den positiven Trend der letzten Punktspiele gegen den direkten Kontrahenten erneut in etwas zählbares umsetzten.
Das erste Abtasten beider Mannschaften in den ersten 6 Spielminuten verlief wie in fast jeder Handballpartie sehr ausgeglichen, beim Stand von 2:2 gab es für die Gäste aus Hoyerswerda bereits den 2. Strafwurf, es sollte nicht der letzte sein in diesem Spiel, welcher unsere Leipziger Sieben ein wenig außer Tritt brachte. Einem 5 Tore Lauf binnen 5 Minuten für die Gäste, folgte die erste Auszeit der Hausherren. Diese Unterbrechung trug Früchte und die Leipziger machten in Folge aus einem 2:7 Rückstand, ein wieder offenes 8:9 in der 21. Spielminute. Bis 4 Minuten vor dem Halbzeitpfiff gestaltete sich eine Partie auf Augenhöhe, ehe die Straßenbahner wieder in die alten Muster der Anfangsviertelstunde verfielen, beim Stand von 11:16 wurden die Seiten mit einer 5 Tore-Hypothek gewechselt.
Nach dem Pausentee wollten sich unsere Leipziger, wie schon so oft, in die Partie rein beißen und das Spiel zu ihren Gunsten drehen, aber der Start in die 2. Spielhälfte wurde komplett verschlafen und man rannte fortan einen stetig anwachsenden, uneinholbaren Rückstand hinterher. Die Begegnung plätscherte so vor sich hin und ohne großes Aufbäumen unserer Heimmannschaft musste man sich mit 24:34 in eigener Halle geschlagen geben. Ein Handballspiel mit Sage und Schreibe 22 Strafwürfen, 17 Zeitstrafen gut verteilt auf beide Mannschaften hat bisher noch nicht jeder gesehen. Vielleicht war das ein Grund, warum die Junge Leipziger Truppe nicht ihr eigentliches Potenzial abrufen konnte oder ist sie eben doch noch nicht so abgezockt wie andere alt eingesessene Mannschaften in der Sachsenliga.Wenn man den bis hierher erarbeiteten 3. Tabellenplatz nicht auch noch herschenken will, sollte man sich mit absoluten Willen, Herzblut und der entsprechenden Trainingsbeteiligung auf das letzte Drittel der Saison vorbereiten, denn auch wenn das Kalenderjahr bis Dato ganz gut verlaufen ist, sollte sich die Leipziger Mannschaft in Acht nehmen, die letzten und kommenden Aufgaben in der Liga haben es in sich.